Mag. Kurt Svoboda: Der Vertrieb der Zukunft – vom Produkt- zum Serviceanbieter
Zum Jahresauftakt der monatlichen Arbeitsessen des Verbandes Österreichischer Versicherungsmakler konnte Präsident Andreas Krebs den Vorstandsvorsitzenden der UNIQA Österreich Versicherungen AG, Mag. Kurt Svoboda, im Palais Eschenbach begrüßen. Passend zum Jahresbeginn präsentierte Svoboda einen Ausblick auf den Vertrieb der Zukunft aus allgemeinwirtschaftlicher Sicht und ging auf die in seinem Haus laufenden Vorbereitungen ein.
Der UNIQA – Österreich -CEO äußerte dabei sehr positive Erwartungen an die weitere Entwicklung des Versicherungsgeschäftes in Österreich. Zwar sei mit einem leichten Konjunkturrückgang in den nächsten drei Jahren zu rechnen, doch führe das erreichte hohe Niveau der Beschäftigtenzahlen, die stabile Inflation und zu erwartende Steuererleichterun-gen dazu, dass der private Konsum steigen werde. Dies bringe einen erhöhten Versicherungsbedarf und was für den Standort Österreich sehr zukunftsorientiert wichtig ist – mit Unterstützung der Politik auch eine verstärkte Nachfrage nach dem Leistungsangebot der 2. Säule in der Pensionsversicherung mit sich.
Der Versicherungsvertrieb befinde sich in einer Phase großer Umwälzung, so Svoboda weiter. Am Ende stehe dabei sicher nicht nur ein größtmöglicher Umstieg von den traditionellen Vertriebswegen auf den On-line-Versicherungskauf, sondern erwarte sich der Kunde verstärkte Service-Angebote der Versicherungswirtschaft, die die neuen technologischen Kommunikationswege benützen. Der Versicherer müsse sich daher vom traditionellen Verständnis als Anbieter von Produkten lösen und zum Anbieter von Serviceleistungen werden, die direkt oder auch indirekt mit Versicherung zu tun haben. Die UNIQA habe schon sehr früh damit begonnen, entsprechende Leistungen wie z.B. Unwetterwarnungen anzubieten. Heute wären darüber hinaus Apps, digitale Portale, Chatbots etc. anzubieten und generell den klassischen Kommunikationsweg Papier durch elektronische Datenübertragung zu ersetzen. Bei den Inhalten müssen die Interessen und Wünsche der Kunden im Vordergrund stehen, hier gehe es zumeist mehr um allgemeine Informationen zu Schadenprävention und Gesundheitsthemen als um versicherungstechnische Inhalte. Insbesondere könne auch die Erledigung einfacher Schäden elektronisch wesentlich beschleunigt werden.
Das vergangene Jahr war durch die Auseinandersetzung mit neuen Regularien geprägt, so Svoboda abschließend. Bei allem Arbeitsaufwand, den sie mit sich gebracht hätten, müsse man aber auch die Chancen erkennen, die sie für eine noch intensivere Befassung mit den Wünschen der Kunden bedeuten. Der Vorteil großer Versicherer mit ihren externen Vertriebspartnern und dem angestellten Außendienst liege ja doch in der individuellen Betreuung der Kunden. Hier sei der traditionelle Vertrieb in einem Land wie Österreich mit einem großen in der Fläche lebenden Bevölkerungsanteil auch weiterhin nachgefragt On-Line-Anbieter Diensten.